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Sao Jorge
die Wanderinsel  
Velas
Velas
Bildergalerie Sao JorgeSao Jorge gleicht entgegen allen anderen acht Azoreninseln einer langen Nadel. Die Insel ist zwar 56 km lang, misst aber gerade mal 8 km Breite. Dafür ragt sie in Form eines schroffen Gebirgrückens über 1.000 m aus dem Meer heraus.
Im Hochland reihen sich die Vulkankegel aneinander, die zum Meer hin steil abbrechen. Entsprechend atemberaubend sind die Ausblicke. Die Insel ist eines der beliebtesten Urlaubsziele für Wanderer und besticht geradezu durch ihre Naturschönheit.

Die Insel ist in zwei Kreise aufgeteilt - Calheta und Velas - und diese wiederum in unzählige kleine Dörfer. Zusammen mit den beiden nachbarinseln Pico und Faial bildet Sao Jorge das sogenannte Triangulo der Zentralgruppe.

Erwähnt wird Sao Jorge erstmals im Jahr 1439. Fünf Jahre später ist die Insel im Jahr 1443 nachweislich besiedelt. Ab 1470 gibt es mit Topo und Velas die ersten Ortschaften. Schließlich kommt der flämische Edelmann Wilhelm van der Hagen auf die Insel und läßt sich im Osten um Topo nieder. Er gilt als angesehener Mann und geht unter dem Namen Guilherme da Silveira in die Inselgeschichte ein. Heute leben knapp 10.000 Menschen auf der Insel und doppelt soviel Kühe. Milchprodukte und Viehwirtschaft sind heute der Motor der Wirtschaft der Insel, auch dank Subventionen der EU.

das Hochland
das Hochland
In der Hauptstadt Velas zeugen einzelne Herrenhäuser noch von edler Vergangenheit, darunter eine Kirche aus dem 17. Jahrhundert. Hier findet man auch den wichtigsten Hafen der Insel.

In Manadas findet man die Kirche Igreja de Santa Barbara. Mit ihrer geschnitzten Zedernholzdecke ist sie vielleicht die schönste Barockkirche der Azoren.

Auffallend ist auch der Kirchturm in Urzelina. Er ragt heute noch als Überbleibsel aus der Lavaschicht, die den Rest der Kirche mitsamt dem Dorf im Jahr 1808 bei einem Vulkanausbruch zerstörte.

Mehr als die Hälfte der Fläche von Sao Jorge liegt oberhalb von 300 m Höhe. Das Hochland ist durchzogen von einer Reihe an Vulkankegeln. Von oben genießt man einen Rundumblick und hat alle Nachbarinseln der Zentralgruppe im 360-Grad-Panorama. Gerade im Winter ist die unbesiedelte Hochfläche oft in Nebel gehüllt.
Einige Waldgebiete stehen unter Naturschutz. Dazwischen weiden tausende Kühe auf saftigen Weiden.

Milchkannen in Loural
Milchkannen in Loural
Viehwirtschaft und Milchwirtschaft sind auch der Haupterwerb vieler Familien. Die Bullen exportiert man aufs Festland. Die Milch der Kühe wird vor Ort weiter verarbeitet. Überall stehen Milchkannen vor der Türe und ein wichtiges Transportmittel ist noch heute das Maultier. Kein Wunder also, daß die Insel noch heute eine Art lebendiges Museum ist.
Feld an Feld sind aneinander gereiht, fein säuberlich getrennt von im Juli herrlich blühenden Hortensienhecken und dem azorischen Buchenbusch Urze.
Allabendlich wird es laut: nach der Dämmerung breitet sich das Geschrei der Cagarros über die Bucht von Velas und anderen Klippen aus. Die Gelbschnabel-Sturmtaucher (calonectris diomedea) haben einen unüberhörbaren Ruf beim Flug über den Klippen.

Der Käse der Insel ist weithin bekannt und wird auch in Nordamerika verkauft. Die salzhaltige Luft und die immergrünen Hochweiden geben ihm seinen Geschmack.
Älteste Käserei ist die Cooperativa da Beira. Sie wurde 1927 gegründet. Doch fast jeder Ort hat eine eigene Milchsammelstelle. Zweimal täglich müssen die Bauern den oft beschwerlichen Weg zu den Weiden antreten. Die Käsereien Lourais bei Silveira und Finisterra bei Santo Antao sind die beiden anderen namhaften Hersteller.

Wanderwege
Wanderwege
Auf Sao Jorge gibt es auch noch traditionelle Handarbeit: auf alten, handbedienten Webstühlen werden noch Wandteppiche und Wolldecken gewoben, wie vor hundert Jahren. Zwei Wochen arbeiten die Frauen an einem Teppich.

Sao Jorge ist wie gemacht für Wanderer. Die Insel ist noch kaum touristisch erschlossen. Die ursprüngliche Landschaft und herrliche Aussichtspunkte bieten zahlreiche Fotomotive. Dazu kommt noch ein relativ dichtes Wegenetz aus früheren Zeiten ohne Straßen, das teilweise schon mit Wandermarkierungen versehen ist.
Einen Rundumblick hat man vom Pico de Esperanca. Ein kilometerlanger Höhenrücken oder die Wege in die vielen heute nur noch teilweise besiedelten Küstenörtchen bieten für jede Kondition den richtigen Weg. Alte Pfade führen oberhalb der Steilküste von Faja zu Faja, oft vorbei an Wasserfällen. Auf Sao Jorge findet man daher vermutlich die schönsten Wanderungen auf den Azoren.

Melken
Melken
Der Westen ist nur dünn besiedelt und gekennzeichnet von einer Vielzahl kleiner Hügel. Hier lebt man noch direkt von der Landwirtschaft und man begegnet daher nicht selten noch heute Menschen mit ihren alten Ochsenkarren.
An der Nordseite schlängeln sich endlose Hortensienhecken in mehreren Reihen an der Strasse und den unzähligen Weiden entlang. Die wenigen Dörfer liegen hier allesamt entlang der Hauptstraße in etwa auf selber Höhe. Unterhalb der Hauptstraße ziehen sich zahlreiche Weiden bis zur Abbruchkante. Oberhalb der wenigen noch bewohnten Fajas gibt es stellenweise herrliche Aussichtspunkte. Bei gutem Wetter blickt man von hier auch hinüber nach Graciosa und Terceira.
Dichter besiedelt ist die Südseite mit Blick auf den benachbarten Pico. Hier findet man auch einige Badestellen, auch wenn es nur Naturschwimmbecken und künstliche Pools aber keinen Sand gibt. Dicht besiedelt ist aber nur der Abschnitt zwischen Velas und Calheta.
Fast menschenleer ist der scheinbar endlos lange gezogene Südosten von Sao Jorge. Hier sieht man vor allem Kühe und Milchkannen. Hier verliert sich schnell das Inselleben und Touristen sind nur noch selten anzutreffen. Am Piquinho da Urze drehen sich die Windräder und sorgen für ordentlich Strom. Durch die hohe Lage ist der Inselosten oft im Nebel verhüllt.

Faja da Caldeira do Santo Cristo
Faja da Caldeira do Santo Cristo
Die Küste von Sao Jorge ist meist steil und von vielen Fajas gekennzeichnet. Es sind kleine, äußerst fruchtbare Küstenebenen ganz unten am Meer.
Diese insgesamt 75 Fajas sind schon beim Anflug auf die Insel als grün bewachsene Lavazungen am Fuß der Steilküste erkennbar. Nach dem Erdbeben von 1980 wurden die meisten Fajas aufgegeben und nur noch die sicheren und gut befahrbaren sind bewohnt.
Entstanden sind sie durch erstarrte Lavamassen auf dem Weg ins Meer und durch eine Reihe von Hangrutschungen bei den immer wieder auftretenden Erdbeben. Der Boden ist daher äußerst fruchtbar.
Schon bald nach der Besiedlung im 15. Jahrhundert wurden diese Landzungen bewirtschaftet. Und noch heute leben viele Menschen an den teils entlegensten Plätzen und nehmen den meist beschwerlichen Zugang zu Fuß in Kauf. Vor allem im Sommer trifft man noch fernab der Zivilisation auf Bauern in ihren kleinen Hütten.
Überhaupt liegen viele Ortschaften am Fuße der Steilwände. Teilweise sind die entlegenen Siedlungen noch bewohnt und nur auf Pfaden im Zickzack-Kurs um die grünen und von Wasserfällen verzierten Klippen herum erreichbar. Diese Wege kann man auch für Wanderungen nutzen und dabei teilweise einen richtig abenteuerlichen Ausflug erleben.

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Azoren Azoren Azoren Azoren Azoren
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